18.03.2024

Jan H. Eitel über die Stigmatisierung des sozialen Wohnungsbaus

„Es gibt viele Widerstände, über die nicht gesprochen wird“: Und zwar Widerstände gegen den sozialen Wohnungsbau. Jan H. Eitel vom Bauprojektentwickler IMMPRINZIP traut sich und spricht im neuen IMMOBILÉROS-Podcast über die Vorurteile in Kommunen und darüber, wie er sich vor Jahren die Mieterschaft selbst genau anschaute und zu dem Schluss kam: Das sind Leute wie du und ich.

Trotzdem gebe es nicht selten eine mehrheitsfähige Meinung gegen diese Mieter. Jan H. Eitel will darüber reden, da wir eine andere Debattenkultur brauchen.

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Podcast mit Jan H. Eitel, Gesellschafter der IMMPRINZIP GmbH & Co. KG

Jetzt reinhören:

Über sozialen Wohnungsbau, dessen Stigmatisierung und die Vorbehalte in den Verwaltungen

Natürlich kommen wir bei unserem Gespräch nicht an den Bauzielen der Bundesregierung vorbei. Wir thematisieren die Diskussionen über Zahlen zu fehlenden Wohnungen und über die Qualität der Förderprogramme sowie das Gejammer darüber. Jan H. Eitel spricht über das Misstrauen gegenüber der privaten Bauwirtschaft und erklärt, warum institutionelle Investoren trotz hoher Social-Impact-Qualität sozialen Wohnungsbau nicht kaufen. Es geht um Prototypen in der Bestandsentwicklung, umgebaute Kirchen und alte Krankenhäuser.

„Wir machen tatsächlich Forschung und Entwicklung“, sagt Jan H. Eitel über seine IMMPRINZIP, denn nur so könne man trotz hoher Kosten bauen. Bei dem Unternehmen gehören stetige Evaluierung der Prozesse, intensive Arbeit mit Gewerken, festgelegte Raster und die optimale Nutzung der Förderungen zum Rezept. Und natürlich die viel besprochene Effizienz: „Wenn eine Wohnung bis 70 Quadratmeter gefördert wird, dann kann sie eben nicht 68 Quadratmeter groß sein.“

Bei diesem Podcast lohnt sich das Anhören bis zum Ende, denn da wird Jan H. Eitel sehr deutlich. Zu hören gibt es erstaunliche Wahrheiten, die eine große Scheinheiligkeit aufzeigen.

Jan H. Eitel im Miniportrait

Jan H. Eitel sammelte erste Berufserfahrung bei dem Projektentwickler GIU GmbH. Ab 2002 arbeitete er als Gründungsgeschäftsführer für die EGP GmbH, die von der Stadt Trier, den Stadtwerken, der Sparkasse Trier und weiteren Gesellschaftern gegründet wurde, um die Trierer Konversionsfläche Petrisberg in ein Wohn- und Geschäftsviertel umzuwandeln. Es folgten Projekte wie das Quartier Castelnau in Trier-Feyen oder Bobinet in Trier-Euren.

Nach 14 Jahren verließ der alleinige Geschäftsführer das Unternehmen, um sich selbstständig zu machen. Die 2012 gegründete Quartiersmanufaktur GmbH und Co. KG, die 2015 ins Leben gerufene Vierviertel Projektentwicklungs GmbH und die 2016 aus der Taufe gehobene IMMPRINZIP GmbH & Co. KG waren die Folge. In seiner Freizeit engagiert sich Jan H. Eitel sehr stark. So agiert er als Handelsrichter am Landgericht Trier, verstärkt das Vorstandsteam der Kulturstiftung Trier, sitzt in der Vollversammlung der IHK, ist Mitglied im Bau- und Immobilienausschuss der Deutschen Industrie- und Handelskammer (Berlin) und betätigt sich als Akademiemitglied der Deutschen Akademie für Städtebau- und Landesplanung (DASL).

Die IMMPRINZIP GmbH & Co. KG

IMMPRINZIP realisiert seit 2016 geförderten Wohnraum in den Regionen Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Mainz hat bisher über 500 Wohneinheiten gebaut. Ein Projekt der IMMPRINZIP sind die Stadthäuser AM MATTHEISER WALD in Trier, in denen 60 unterschiedliche Mietwohnungen mit günstigen Mieten, aber mit viel Wohnqualität entstanden sind.

Die ersten Einheiten wurden nach nur rund zwölf Monaten Bauzeit übergeben. Alle Wohnungen sind geförderter Wohnraum mit einem Festmietpreis von 6,40 Euro pro Quadratmeter. IMMPRINZIP sieht sich als Bauprojektentwickler, der bei jedem Projekt „forscht“, um die Baukosten so gering wie möglich zu halten. Dabei spielen auch Materialien wie Holz eine Rolle oder die Möglichkeiten im seriellen oder modularen Bauen.

Zur Website der IMMPRINZIP